PLANET

Herunterkommen vom Grössenwahn

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Auf dieser Seite:

ATOM und ENERGIE

- AKWs und Kapitalismus stillegen

- Atomkatastrophen Harrisburg 1979,
 
Tschernobyl 1986, Fukushima 2011;
 
Fessenheim 2014: schwerer Zwischenfall vertuscht.

- Der Peak Oil ist da: jetzt handeln!

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In der rechten Randspalte:

Gedichte:               Winter

                              Planet

                              Planet und Primaten


Geschichte:           Die Primaten

                       Aus: Damian Bugmann, Planet
                      und Primaten, Lux&Bär 2009

© Text, Fotografien, Layout: Damian Bugmann

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 Kontakt, Kommentar: info@damianbugmann.ch

ATOM und ENERGIE              2014

1. AKWs und Kapitalismus stillegen

Fokus Anti-Atom über die vom Aarewasser gekühlten Atomkraftwerke Mühleberg und Beznau I und II:

Bei einem für die Schweiz anzunehmenden
Erdbeben ist seit 2002 für Mühleberg öffentlich bekannt, dass die Notsysteme (Brennelementbecken-Kühlsystem, Notstromdieselanlagen) versagen. Möglich, dass bei einem solchen Erdbeben auch die - nur eine Flussschlaufe vor dem AKW liegende - Wohlensee- Staumauer bricht. Dabei würde das AKW und vor allem seine Ansaugvorrichtung für Kühlwasser, welche inmitten des Aarebetts liegt, von einer massiven Wasser-, Schlamm- und Geschiebemasse überschwemmt. Damit wären auch alle erdbebengesicherten Notkühlsysteme tot.
Wie in
Fukushima würde nach einiger Zeit die Notstromversorgung lahm gelegt.
( ... ) Die Brennelemente im Reaktor würden
überhitzen. ( ... ) Parallelen mit Beznau sind offensichtlich.

Die zwei Reaktoren von Beznau hatten bisher weit mehr
  Reaktorschnellabschaltungen als die anderen Schweizer Reaktoren. Wie bei Mühleberg sind die Beznau-Reaktoren mangelhaft gegen Flugzeugabsturz gesichert, ( ... ) und dies, obwohl Beznau in der Anflugschneise des Flughafens Zürich liegt.

                                    Mehr: www.fokusantiatom.ch

Loeb-Egge Bern
nach
Mühleberg-GAU

Foto: Greenpeace.ch,
sortonsdunucleaire.ch

Atomenergie:

-
Gefährlich und zerstörerisch von Uranabbau über Normalbetrieb und GAU bis zur Entsorgung

- AKWs liefern Material für
Atombomben und Uranmunition

- Regelmässige lokale und globale
Verseuchung von Luft, Wasser, Erde, Pflanze und Lebewesen,
  Zerstörung von Lebensräumen

- Big Business,
Macht und Milliarden für wenige, Abhängigkeit und hohe Kosten für die Mehrheit


Pharaonische Jahrhundertprojekte werden jetzt als Alternativen ausgegeben und sollen die
gedankenlose
Verschwenderwirtschaft und bürgerliche Pfründen und Machtmittel retten:

- Gigantische Staumauern, überflutete Alpentäler, verbaute Flussufer,
zerstörte Lebensräume
 Überflutungsgefahr

- Koloniale Sonnenkollektor-Landschaften in Sahara und Mittelmeerraum und
megalomane Windparks
für Europa

-
Thermische Grosskraftwerke, die Kohle, Erdöl und Erdgas verbrennen

Selbstverwaltung und Dezentralisierung statt Konzernherrschaft, Hochtechnologie, Hiroshima, Fukushima, Mühleberg & Co.
                                                       
- Kapitalismus
stillegen !

Am Sonntag,
22. Mai, fand der MenschenStrom 2011 mit über 20'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Region Beznau/Würenlingen (drei Reaktoren!) statt.                     www.menschenstrom.ch

2. Weltweite Kontamination: GAU Tschernobyl

 Bis heute hat der Grösste anzunehmende
  Unfall (GAU) von Tschernobyl vom 26. April
  1986 Auswirkungen auf die Bevölkerung,
  vor allem auf jene der Umgebung des
  Pannenreaktors.

Foto: greenpeace.ch

Grosse Mengen radioaktiver Teilchen hatten sich
  1986 durch Wolken, Wind und Regen auf grossen
  Teilen des Planeten verbreitet. Mancherorts in
  Westreuropa und anderswo hatten radio-
  aktivverseuchte Lebensmittel wie Gemüse und Milch vernichtet werden müssen. In Pilzen und in Lebewesen amEnde der Nahrungsketten hatten sich radioaktive Moleküle auch in den Jahren danach stark angereichert.

Kompliziert und teuer

Wie in den fortschritts- und technilogiegläubigen 1950-er und 60-er Jahren setzt die Atomindustrie auf Uranverbrennung. Nachdem man in den Sechzigern den Bau vieler AKW begonnen hatte, sank in der zweiten Hälfte der 70-er Jahre wegen des Widerstands aus der Bevölkerung und der zunehmenden Kompliziertheit und Kosten die Zahl der AKW-Aufträge. Der Unfall von Harrisburg Ende März 1979 und die Katastrophe von Tschernobyl Ende April 1986 führten dann zur Stagnation des Atomkraftwerkbaus.

Energielücken-Propaganda

Trotz der Risiken und um die Branche mit Aufträgen zu versorgen, versucht die Atomindustrie, mit der Beschwörung der kommenden Energielücke Atomlaune zu machen, die subventionierte gefährliche Technologie zu pushen und neue Kraftwerke politisch durchzudrücken. In den 70-er Jahren tönte sie: «Kernenergie oder die Lichter gehen aus». In den 80er Jahren lautete die Propaganda:
«Kernenergie oder Waldsterben». Und seit den 90er Jahren heisst es: «Kernenergie oder Klimakatastrophe». Hochrisikotechnologie wird hier wie im Agrobusiness als Allheilmittel angepriesen, verschlimmert aber hier wie dort die Probleme und die Abhängigkeit von der Industrie.

Super-GAU Fukushima März 2011

Drei neue Kraftwerke will die Industrie in Beznau, Mühleberg und Gösgen bauen. An diesen Standorten wird wenig Widerstand erwartet, da dort bereits seit Jahrzehnten AKWs stehen. Die gigantische Atomkatastrophe Fukushima 2011 mit verheerender Verstrahlung in Japan und weltweiten Folgen hat die hochriskanten Pläne der Atomindustrie in der Schweiz wahrscheinlich nicht verhindert, sondern nur verzögert.

Schwere Zwischenfälle im Parlanment 2016 und in Fessenheim 2014

Weder Laufzeitbeschränkungen noch strengere Auflagen ab einer Laufzeit von 40 Jahren wollte das schweizerische Parlament im März 2016 beschliessen.    srf.ch
Im selben Monat gelangte die Meldung über einen schweren Zwischenfall im AKW Fessenheim (F) vom
April 2014, von der französischen Atombehörde vertuscht, doch noch an die Öffentlichkeit.   
heise.de

Mehr Informationen:     nein-zu-neuen-akw.ch           Greenpeace Schweiz

3. Atomunfall in den USA: Harrisburg 1979

Zu einer partiellen Kernschmelze kam es im Atomkraftwerk bei Harrisburg
in Pennsylvania am 27. März 1979. Nur wenig fehlte, und der Unfall hätte
so schlimm geendet wie jener von Tschernobyl.

Nach nur 88 Tagen am Netz entwichen 1979 aus dem AKW «Three Mile Island» bei Harrisburg USA grosse Mengen radioaktiver Schadstoffe.

Die Reaktoren der dritten Generation, die derzeit in Finnland und Frankreich gebaut werden, sind zwar so konstruiert, dass mehr Ersatzsysteme einspringen können, wenn wie in Harrisburg Teile der Anlage ausfallen. Aber selbst der Erbauer dieser neuen AKW, der Energiekonzern EDF, musste in einem Schreiben an die französische Reaktorsicherheitskommission einräumen, dass die Sicherheitskonzepte «nicht alle Eventualitäten einschliessen können». Es ist der Reaktortyp, den die grossen Energieunternehmen Axpo, BKW und Alpiq in der Schweiz gerne bauen möchten.

4. Der Peak Oil ist da: Jetzt handeln!

Selbsthilfe, Solidarität, Suffizienz, Ressourcengerechtigkeit und erneu-erbare Energien sind Teil der Lösung.Die Meisten nehmen lieber den bequemen Weg mit Monopolen,Ausbeutung, belastenden Treib-stoffimmissionen, Atomrisiko.

Seit mehr als dreissig Jahren wissen wir, dass wir handeln müssen. Ausser dass viel geredet und geschrieben wurde, st nicht viel passiert, um die enorme Klima- und Energiekrise abzuwenden,
die auf uns zukommt.

Erdöl-Verknappung verschoben

Die Energieperspektiven des Bundesamts für Energie rechnen erst ab 2030 mit der Erdöl-Verknappung, die Internationale Energieagentur IEA der OECD ebenfalls. Die IEA wünscht sich und der Industrie im World Energy Outlook 2007 einen Anstieg des Primärenergieverbrauchs von 55 Prozent von 2005 bis 2030, zur Hauptsache abgedeckt durch Erdöl. Und bis dann sollten die nötigen Atomkraftwerke politisch durchge-drückt und gebaut sein, welche die «Energielücke» zusammen mit Agrotreibstoffen schliessen sollen.

Probleme schon vor 2030

«Nur das Öl, das bereits gefunden wurde, kann gefördert werden», kommentiert Bernhard Piller von der Schweizerischen Energie-Stiftung SES die fantastischen Prognosen der IEA in Widerspruch Nr. 54. Laut dem «Alternative World Energy Outlook» der NGO Energy Watch Group hat die Weltölförderung 2006 nämlich ihren Höhepunkt erreicht und wird zukünftig jährlich um mehrere Prozente zurückgehen. Aber Förderung und Handel, eine grosse Industrie, wollen jetzt und möglichst lange so viel Menge und Gewinn aus dem Boden pressen, wie wahrscheinlich gar nicht drin ist. Hier sieht Piller noch vor 2030 eine grosse Energiekrise auf uns zukommen.

Vollversorgung mit erneuerbaren Energien

Bundesrat und Parlamente begnügen sich mit der Einspeisevergütung von 0,6 Rappen pro kWh konsumiertem Strom, die in erneuerbare Energien investiert werden sollen – Piller nennt sie einen Tropfen auf einen heissen Stein und fordert eine C02–Abgabe auf Treibstoffen von mehr als 50 Pappen pro Liter, soll etwas bewirkt werden: «Das einzige Ziel muss die Vollversorgung der Schweiz mit erneuerbaren Energien bis ins Jahr 2050 sein.» Die Bundesräte aber versuchen lieber den heiss begehrten Treibstoff in Brasilien, Iran, Asien und anderswo zu beschaffen.

Alternativen, Engergieeffizienz und -gerechtigkeit

Bernhard Piller versteht nicht, dass Erdöl so exzessiv verbrannt wird – nicht nur wegen der Umweltbelastung, sondern auch, weil es der zentrale Rohstoff für die chemische Industrie ist, der bald fehlen wird. Man könnte doch die verbleibenden Reserven langsam verbrauchen und mit voller Kraft Alternativen und Energieeffizienz entwickeln, schreibt er. Und er verlangt Energiegerechtigkeit durch unsere Selbstbeschränkung (Suffizienz
auf die 2000-Watt-Gesellschaft, durch Entwicklungshilfe und Technologietransfer
in die benachteiligten Länder.

Differenzierter Überblick

Die meisten Autoren und Autorinnen fordern im neuen «Widerspruch» deutliche Paradigmenwechsel und Bewusstseinsänderungen. Sie sehen die politisch-wirtschaftlichen Mächte und ihr Stimmvolk, die dem entgegenstehen, ebenso wie Pläne und Umsetzung von Alternativen. Das Buch gibt einen differenzierten Überblick über die aktuelle Diskussion um Energie und Klima aus ökosozialistischer Sicht.

Ressourcengerechtigkeit, Energiegenossenschaften

Der 2000-Watt-Gesellschaft widmet die Sammlung einen Beitrag, einen anderen der Ressourcengerechtigkeit: Heute eignet sich gut 25 Prozent der Weltbevölkerung etwa 75 Prozent der Ressourcen an.
Weitere Analysen drehen sich um Folgen der Klimaerwärmung, Emissionshandel, Umwelt- und Klimapolitik, alte und neue Energiegenossenschaften, nachhaltige Natur- und Geschlechterverhältnisse, Energie- und Mobilitätswende, Agrotreibstoffe und Ernährungssouveränität.

Zitate aus:

Bernhard Piller: Energiepolitik und Versorgungssicherheit in der Schweiz.

In: Widerspruch, Beiträge zu sozialistischer Politik, Nr. 54: Energie und Klima.
Paperback, 224 Seiten, 25 Franken. Erscheint zwei Mal pro Jahr.

Informationen, Bestellung:

vertrieb@widerspruch.ch, www.widerspruch.ch

zeitpunkt. ch, 14.1.09

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Winter

Schnee fällt in die Strassenschluchten


Salz matscht auf den Strassen

           - Fische krümmen sich, verdrehn die Augen


Merkur stinkt und zischt vorbei

         - Bäume drohen zu ersticken


Wegelagrer in geheizten Räumen

wursteln grinsend in Papieren

Planet

gelandet auf einem Planeten
übervölkert mit
durchgedrehten Primaten

Planet und Primaten

ich will Teil sein dieses Planeten und nicht einer virtuellen Struktur
durchgedrehter Primaten

die Lebensräume und LebewesenN
ausbeutet und zerstörte

Die Primaten

Auf dem Planeten gibt es seltsame Primaten. Sie zeigen sich besorgt über die Veränderungen des Klimas, über immer folgenreichere Stürme und den stetigen Anstieg der Meere und Temperaturen. Sie sind einverstanden, dass endlich etwas geschehen muss, um die kommende Katastrophe zu ver-hindern oder mindestens zu mildern.

Um sich von einem Ort zum anderen zu begeben, bewegen sie etwa zwei Tonnen Material auf Rädern, verbrennen dazu Treib-stoff, brauchen viel Platz und machen viel Lärm, Gift und Russ. Auf diese Weise erreichen sie oft sehr hohe Geschwindigkeiten. Stossen sie zusammen, gibt es viel Streit, Schaden, Blut, Schmerzen und Tote.

Sie sind immer im Schuss und fleissig und froh, wenn sie sich für grosse Firmen bewegen dürfen, sogar in der raren Freizeit sind sie ständig in Bewegung auf ihren Rädern. Ohne ihr Fahrzeug aber wären die meisten arm, mut- und schutzlos und könnten nicht mehr den Grossen dienen.

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