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GESCHICHTEN

lief mehr schlecht als recht, er war etwas verstimmt und verspürte ein kleines Unwohlsein und einen
Druck auf dem Darm. Zügig steuerte er die Toilette des Fin-de-Siècle-Bahnhofs an.
Es geht jetzt nicht darum, dachte er vor sich hin, wie es meine Herkunft und meine Ausbildung verlangen, gegen meinen Ekel in zweifelhaften Gremien Einsitz zu nehmen und hohen Tieren in den Arsch zu kriechen. Aber was arbeiten, wenn man sich zu gut ist, um die Werbetrommel zu rühren für scheinheilige Demokratie
und durchsichtige bürgerliche Ideologie, für Konsum-, Leistungs- und Verschwendungsgesellschaft? Und
erst noch herzlich wenig Ellbogen und Showtalent hat.
Er kam zur Hochglanz gekachelten Toilette, eine grausame Mischung aus Chemie und schlechter Ver-
dauung schlug ihm entgegen. Ein Penner stand davor, blickte die Ankommenden an, an Keller blieb sein
Blick hängen. Beherzt und mit unabgebrochenem Redefluss bat dieser um ein paar Franken fürs Essen,
für die Gassenküche.
Keller erinnerte sich daran, als er vor Jahren selber in einer ähnlichen Situation gewesen war: Studium abgebrochen, Freundin davongelaufen, Wohnung wegen Zahlungsverzug verloren, keine Arbeit, Hunger
im Bauch und kein Geld im Sack.
mich fragt auch kein Redaktor, ob ich vom Honorar Bier oder Wein oder Schnaps oder Koks oder Grass
oder Teigwaren, Reibkäse und Nüsslisalat kaufe.

Ehrenmänner
unter sich
Gespräch im Bundeshaus
am Rand der AHV-Debatte
Hl. Christoffel: Die Sozialwerke sind einfach nicht mehr zeitgemäss.
Verheerer: Jawohl, das Obligatorium verzerrt den Wettbewerb, setzt keine Anreize, macht die Leute apathisch und abhängig und bringt sie auf dumme Gedanken.
Christoffel: Jawoll, wer Pfupf im Füdle und gute Ideen hat, kommt über die Runden oder wird sogar reich, so wie ich, hehe!
Löffel: Wären wir in den USA, könnten wir eine Milliardenklage gegen den Staat und die linksextremen Sozialdemokraten und Gewerkschaften machen.
Christoffel: Bravo Roschee, braver Hund, weiter so. Da, nimm noch ein Guezli!
©Text Damian Bugmann 2017
Erlauchte Gesellschaft
T.: Es gilt immer noch, wer nichts leistet und keine guten Produkte vorzuweisen hat, hat in der Kulturszene keinen Platz!
D.: Es gilt immer noch, wer kommerziell nicht verwertbar ist und von den Gurus und Platzhirschen nicht verstanden wird, hat keine Chance. Die Subventionspfründenverwalter, Kulturmanager und Kulturpolizisten halten Hof und bestimmen, wer in die erlauchte Gesellschaft aufgenommen wird.
© Damian Bugmann 2016